Inhalt: Dieser Grundlagenband führt ein in die Stoffgeschichte zu Faust, eine der berühmtesten Figuren der Weltliteratur ? weit über Goethe hinaus. Der Magier, Teufelsbündler und Universalgelehrte, der die Grenzen des Menschseins auslotet, gilt als spezifisch deutsch, das ?Faustische? wurde zur Ideologie. Goethes zur deutschen Nationaltragödie verklärter Faust wird in diesem Buch in die Entwicklung des literarischen Mythos eingebettet, ausgehend von den ersten Zeugnissen aus dem frühen 16. Jahrhundert über wichtige Etappen wie Marlowe, Lessing und Thomas Mann bis in die Gegenwartsliteratur. Der Längsschnitt durch 500 Jahre Literaturgeschichte zeigt, welche Wandlungen der Faust-Mythos durchlaufen hat, wie Aktualisierungen und Problematisierungen immer auch Positionierungen im Kampf um die Deutungshoheit darstellen ? und dass die Arbeit am Mythos noch längst nicht beendet ist. Umfang: 406 S. ISBN: 978-3-476-05385-5
Inhalt: Literatur ist so digital wie die Gesellschaft, in der sie stattfindet. Heute sind Rezeption und Literaturproduktion weitestgehend von digitaler Technik bestimmt.Und doch lassen sich Unterschiede ausmachen, inwieweit die unter den Bedingungen einer digital bestimmten Lebenswelt produzierte Literatur auch diese Bedingtheit reflektiert. Im Gegenwartsroman, in dem Digitalität vor allem auf Beschreibungsebene Eingang findet, werden die Parameter klassischer literarischer Form selten angetastet. Weiter gehen Experimente in sozialen Medien, in denen die Tools der Plattformen neue Schreibweisen hervorbringen. Und wieder Bedeutung gewonnen hat jene Tradition, die man genuin digitale Literatur nennen kann und die nicht nur nebenbei und instrumentell digitale Technik verwendet, sondern ihre Werke ganz wesentlich durch Computer, Algorithmen oder neuronale Netze produziert.Der Sonderband schreibt die erste Bestandsaufnahme digitaler Literatur in TEXT+KRITIK aus dem Jahr 2001 fort und hebt die Differenzen und Kontinuitäten hervor, die sich in diesem Feld seitdem ergeben haben. Als Diskussion des State of the Art in technischer wie literarischer Hinsicht ist er eine Momentaufnahme einer im Umbruch befindlichen Literatur. Umfang: 216 S. ISBN: 978-3-96707-550-2
Inhalt: Wer ?Eleos?, ?Phobos? und ?Katharsis? für griechische Dörfer hält, braucht Michael Hofmanns Einführung. ?Drama? erklärt die Grundlagen von Dramenanalyse und -theorie. Dabei werden alle Begriffe klar definiert.In einem Überblick über die Gattungsgeschichte des Dramas ? von der Entstehung in der antiken Polis bis in die Gegenwart ? wird gezeigt, wie man diese Basics in der Analysepraxis umsetzt. Testfragen mit Lösungen helfen beim Lernen ? damit die Begriffe aus der aristotelischen Dramentheorie bald keine Fremdwörter mehr sind. Umfang: 200 S. ISBN: 978-3-8385-3864-8
Inhalt: Das Handbuch entfaltet erstmals einen systematischen, theoriegeleiteten und historisch fundierten Überblick zur Kriminalliteratur. Sowohl literaturwissenschaftliche Konzepte von der Gattungsreflexion bis zu Raumtheorien kommen darin zum Tragen als auch Theorien des Kriminalromans und poetologische Ansätze. Wesentliche Aspekte wie z.B. Paranoia, Geständnis oder Rätsel und zentrale Figuren des Genres werden in den Blick genommen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Literaturgeschichte der deutschsprachigen Kriminalliteratur seit ihren Anfängen im 17. Jahrhundert. Das Handbuch schließt mit Beiträgen zum Krimi in Film, Fernsehen, Hörspiel, Comic und in den digitalen Medien. Umfang: 422 S. ISBN: 978-3-476-05430-2
Inhalt: »Schreiben, um zu beschreiben, beschreiben, um weiterarbeiten zu können, um hoffen zu können. Auch um auf Änderungen, Veränderungen hoffen zu können.« Christoph Hein, eine der wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur, gibt mit den hier versammelten Essais und Gesprächen aus den Jahren 1978 bis 1986 Einblick in seine Arbeit. Er stellt die Frage nach dem Stellenwert der Kunst in einem geteilten Deutschland, nach Macht und Machtlosigkeit der Literatur. Er erzählt von der Theaterarbeit in der DDR und der Schwierigkeit, die eigenen Stücke aufgeführt zu sehen ? »Wenn wir nur etwas Geduld und Seelenstärke aufbringen, so können wir zu meinem 25., 50. etc. Todestag Inszenierungen der Stücke erleben« ?, setzt sich mit Jakob Michael Reinhold Lenz, mit Anna Seghers, Thomas Mann und Walter Benjamin auseinander und gibt Aufschluß über eigene Werke wie die Novelle Der fremde Freund/Drachenblut oder das Stück Cromwell . Diesem engagierten Plädoyer für eine kritische Kunst liegt die Einsicht zugrunde, daß Kultur der öffentlichkeit bedarf ? und zwar ohne Restriktionen irgendeiner Art. Umfang: 187 S. ISBN: 978-3-518-75289-0
Inhalt: Grenzüberschreitende Vernetzung galt lange Zeit als Garant für die Entwicklung gemeinsamer, globaler oder transnationaler Wissensrepertoires. Zunehmend jedoch werden die Reibungen, Konflikte und Brüche in transnationalen und globalen Übersetzungsprozessen hervorgehoben. Warum allerdings transnationale Verständigung systematisch nicht in gemeinsames Wissen einmündet, ist bislang ungeklärt.Die Beiträge des Bandes setzen hier an und fragen danach, wie, unter welchen Bedingungen und mit welchen Konsequenzen Wissen in der Transnationalisierung hervorgebracht, verhandelt und riskiert wird. Umfang: 400 S. ISBN: 978-3-8394-4380-4
Inhalt: Die Gründe für den rasanten Prestigeverlust von Buchkultur und Geisteswissenschaften sind vielfältig. Niemand weiß, wie die Zukunft des Lesens tatsächlich aussehen wird. Dennoch lassen sich einige Antworten aus den Entwicklungen seit der Jahrtausendwende extrapolieren. Um ein breites Spektrum unterschiedlicher Positionen zu Wort kommen zu lassen, nimmt Klaus Benesch das Thema nicht nur aus Sicht der Leseforschung und der Literaturwissenschaften in den Blick. Das Fragen nach der sich wandelnden Rolle des Lesens und der Geisteswissenschaften im Informationszeitalter verlangt auch nach der Ausweitung der Perspektive in den Bereich der Gesellschafts- und Wissenschaftspolitik. Neue Selbstbilder der Geisteswissenschaften sind nötig, die die Kulturtechnik des Lesens in Zeiten der Digitalisierung auf neuartige Weise zeitgemäß und nachhaltig erschließen. Umfang: 96 S. ISBN: 978-3-8394-5655-2
Generationalität - Gesellschaft - Geschichte Schnittfelder in den deutschsprachigen Literatur- und Mediensystemen nach 1945. Festschrift für Carsten Gansel Verbrecher Verlag (2021)
Inhalt: Die Zusammenhänge zwischen Generation, Gesellschaft und Geschichte gehören zu den wiederkehrenden Gegenständen in den Künsten. Der Begriff der Generation avancierte bereits früh zu einem einschlägigen Paradigma der Kunst- und Literaturgeschichte. Inzwischen hat der Begriff in der kulturwissenschaftlichen Forschung eine deutliche Weitung erfahren. Unter dem Stichwort der Generationalität werden seit einiger Zeit stärker die diskursiven Dimensionen von Zuschreibung und Aneignung vermeintlicher Generationenzugehörigkeiten im Zusammenhang mit Prozessen kollektiver Identitätsbildung diskutiert. 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen und verschiedenen Ländern nehmen sich in diesem Band das titelgebende Wechselverhältnis zum Anlass, um über Entwicklungen in den deutschsprachigen Literatur- und Mediensystemen nach 1945 zu reflektieren. Gesellschaft und Geschichte geraten nicht nur als historische Bedingungsfaktoren, sondern auch als appellative inhaltliche Bezugsgrößen von generationell konnotierten literarischen Gruppenbildungen und Medienphänomenen in den Fokus. An Beispielen aus den beiden deutschen Kultursystemen der Nachkriegszeit und aus der Gegenwartsliteratur nach 1989 wird diskutiert, inwieweit generationelle Diskurse stets auch gesamt gesellschaftliche Problemlagen verhandeln. Umfang: 632 S. ISBN: 978-3-95732-481-8
Inhalt: Wurde Dionysos erst in der Moderne dionysisch? Dionysos, Sohn des Zeus, Gott der Ekstase, wurden viele Eigenschaften zugeschrieben. Aber nur eine unterscheidet ihn von allen anderen Göttern: sein plötzliches »Erscheinen«, jene mysteriöse Ereignishaftigkeit, die mit seinem Auftreten verbunden war und schon in den griechischen Texten thematisch wurde. Karl Heinz Bohrer begibt sich in seinem neuen Buch auf die Spuren dieser Eigenschaft des Dionysos und zeigt, wie sie sich sukzessive vom Mythos abgelöst hat und nach 1800 zum Signum der romantisch-modernen Literatur und Philosophie wurde.Hölderlins dionysischer Augenblick, Nietzsches dionysische Ästhetik und die mythopoetische Metapher der modernen Lyrik bei Pound, T. S. Eliot, Rilke und Paul Valéry sind die wichtigsten Stationen, an denen das Dionysische des modernen Dionysos erkennbar wird: als Ausdrucksform des »Ereignisses« und des »Erscheinens«, die zu zentralen Kategorien der zeitgenössischen Kunst- und Literaturtheorien werden. Die Diskussion der Theorie des »Ereignisses« im Surrealismus sowie prominent bei Martin Heidegger und Jean-François Lyotard schließt diese fesselnde Studie zum dionysischen Diskurs der Moderne ab. Umfang: 200 S. ISBN: 978-3-518-74018-7
Inhalt: Sprachbilder in Theologie und LiteraturErstmalig werden die Grenzen zwischen Exegese, Literaturtheorie und Religionspädagogik bei der Behandlung von Gleichnissen, Fabeln und Parabeln niedergerissen. Der Band ermöglicht einen umfassenden Blick auf die interdisziplinäre Bedeutung der Sprachbilder.Da Gleichnisse und Parabeln in der theoretischen wie praktischen Theologie eine wichtige Rolle spielen, wird so ein Zentralbereich des Studiums plastischer und begreifbarer. Formkritik, Exegese und Religionspädagogik treffen dabei zusammen. Umfang: 220 S. ISBN: 978-3-8385-4134-1
Inhalt: Verse verhalten sich zur Prosa wie Singen zum Sprechen, wie Tanzen zum Gehen, wie Festtage zum Alltag. Nicht nur jedes Wort, jeder Laut hat in einem Gedicht seinen festen Platz in einer vom Dichter geplanten Ordnung. Alle Kunst, auch die Dichtkunst, entsteht durch Abweichung vom Gewöhnlichen. Der Literaturwissenschaftler Hans Dieter Gelfert ergründet in 33 Schritten, was die Qualität eines guten Gedichts ausmacht. Er fragt nach dem Grund für das Vergnügen an Versen und demonstriert an 80 Beispielen aus den verschiedenen Genres von Hymne bis Haiku die Kunstmittel der Dichter und deren Wirkung auf die Leser. Sprachliche Dichte, innere Spannung, Vieldeutigkeit, Ambivalenz, Authentizität und Originalität lauten die Stichwörter. Und am Schluss verrät der Autor, was im Kopf eines Menschen geschieht, wenn sich das Durchschauen der komplexen Ordnung eines Textes in ästhetisches Vergnügen verwandelt. Umfang: 224 S. ISBN: 978-3-406-69730-2
Inhalt: 90 Prozent Handwerk und 10 Prozent Geheimnis ? das sind die Zutaten zum erfolgreichen Schreiben. Den handwerklichen Anteil kann man lernen: Fritz Gesings Standardwerk führt ein in die Techniken des Schreibens, vermittelt Regeln und belegt sie mit Beispielen aus der Weltliteratur.Fritz Gesings ?Kreativ Schreiben? hilft Anfängern, sich in die Kunst des Schreibens einzuarbeiten, bietet aber auch Erfahrenen und Profis zahlreiche wertvolle Hinweise und Anregungen. Umfang: 464 S. ISBN: 978-3-8321-8790-3
Inhalt: Von der Feststellung ausgehend, daß eine normenbildende, maßstabsetzende Poetik nicht mehr existiere, zeichnet Grünbein seinen dichterischen Werdegang als "Skizze zu einer persönlichen Psychopoetik". Es geht dabei um die Idee vom genauen Wort, das seine maximale Aufladung erst als Resultante der Lebenssituation, seiner Stellung im kompositorischen Ganzen des Gedichts sowie im Gesamtsystem aller Arbeiten eines Autors erfährt. Unter dem Leitwort "Poesie ist Subjektmagie als Sprachereignis" bietet der Dichter am Ende seiner Vorlesung zehn Thesen auf dem gegenwärtigen Stand einer voraussichtlich unabschließbaren Sinnfindung: nicht als Poetik und nicht als Manifest, nicht als Theorie oder Methode, sondern als eigensinnigen Modus operandi des Dichtens in nachmagischer Zeit. Umfang: 59 S. ISBN: 978-3-518-78600-0
Inhalt: Die Biografie des Nobelpreisträgers und Autors von "Die Blechtrommel"Die Deutschen hatten es nie einfach mit ihm. Entweder hielt er ihnen den Spiegel vor ? oder aber sie ihm. Er galt als Gewissen der Nation, bis er in ?Beim Häuten der Zwiebel? bekannte, gegen Ende des Krieges als 17-Jähriger bei der Waffen-SS gewesen zu sein. Er wurde gescholten als sich auch ungefragt stets mahnend einmischender Oberlehrer. ?Ich gebe kein Bild ab. Sinnlos, mich auf einen Nenner bringen zu wollen?, erwiderte Grass. Weltberühmt wurde der Sprachbildhauer durch seine Bücher ? ?Die Blechtrommel? ist einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts. Wo immer es ihm nötig schien, mischte er sich ein in Gesellschaft und Politik. Überall, aber am liebsten in Deutschland. Verließ den Elfenbeinturm, nahm die Mühen der Ebene auf sich, trommelte für Willy Brandt und die SPD, wetterte gegen Reaktionäre von links und von rechts. Auch wer noch nie etwas von ihm gelesen hatte, kannte seinen Namen. Grass konnte nicht nur schreiben und leidenschaftlich das Lied der Demokratie singen, er konnte zeichnen, malen, bildhauen. Das in Danzig 1927 geborene Gesamtkunstwerk, Nobelpreisträger und Nationaldichter, war und bleibt überlebensgroß über seinen Tod hinaus. Seine Freunde waren hochkarätig wie seine Feinde, Grass selbst aber betrachtete seinen Ruhm stets als treulosen Gesellen, als Begleiter auf Zeit. Michael Jürgs' Spurensuche in seiner Vergangenheit basiert auf intensiven Gesprächen mit ihm, auf Interviews mit vielen Wegbegleitern, die in seinem Leben Haupt- und Nebenrollen spielten: Es entstand die Geschichte eines Patrioten und Dichters, der die Frauen so liebte wie sein schwieriges Vaterland.Aktualisierte Neuausgabe Umfang: 480 S. ISBN: 978-3-641-18012-6
Inhalt: Lewis Carrolls Alice-Bücher gehören zu den Klassikern der Kinderliteratur. Die Nonsense-Erzählungen wurden immer wieder neu interpretiert und vielfach für Theater, Kino und Fernsehen adaptiert; sie inspirierten Avantgarde-Bewegungen wie Dada und Surrealismus. Denn die Poetik der Alice-Bücher ist voller Widersprüche und Paradoxa, die sich in der Lektüre als ein vibrierender Zustand der Unruhe realisieren. Wenig bekannt ist aber, wie sehr das Zusammenspiel unvereinbarer ästhetischer Figurationen aus Alice in Wonderland ein Eigenleben in der Populärkultur entwickelt hat, das bis heute wirksam ist: als Alice-Maschine. Christine Lötscher macht diese Dynamik in ihren Analysen erstmals sichtbar und zeigt auf, wie die Alice-Maschine das Nicht-Verstehen, das Denken und Fühlen an der Grenze der Sinngebung zwischen Freiheit und Verstörung ästhetisch genießbar macht ? besonders in Zeiten gesellschaftlicher und medialer Umbrüche. Umfang: 300 S. ISBN: 978-3-476-05707-5
Inhalt: Literaturtheorien wollen uns Aufschluss über die Literatur geben, ihre Geschichte, Verfahrensweisen und Funktionen.Aber wer gibt uns eigentlich Aufschluss über die Literaturtheorie?Claas Morgenroth legt eine verständliche Einführung vor, die einen Überblick über die Literaturtheorie, ihre Fragen, Modelle, Entwicklungen und wichtigsten Vertreter gibt. Damit Formalismus, Strukturalismus und Diskursanalyse bald keine Unbekannten mehr sind. Umfang: 220 S. ISBN: 978-3-8385-4169-3
Inhalt: In einem Pariser Bus der Linie S beschimpft ein junger Mann mit Hut einen älteren Herrn, setzt sich dann auf einen freien Platz und taucht zwei Stunden später an der Gare Saint-Lazare wieder auf, wo einer ihm sagt, sein Überzieher habe einen Knopf zu wenig. Die Stilübungen bilden das Kunststück, diese Alltagsepisode in über hundert Varianten zu präsentieren ? ob als Komödie, Sonett, Haiku, Traum, Amtsschreiben oder Verhör, in Alexandrinern oder Jugendstil, ob kulinarisch, mengenmathematisch, lautmalerisch, weiblich oder reaktionär. Raymond Queneaus populärer Klassiker ist ein fintenreiches erkenntnistheoretisches Sprachspiel und ein überbordendes Lesevergnügen. Ein geradezu diabolisch hintersinniges Buch. Umfang: 224 S. ISBN: 978-3-518-74497-0
Inhalt: Der Dichter und sein Kritiker ? eine wechselvolle Fehde und ein großes Stück deutscher Geschichte.Die »Zwangsehe«, wie Günter Grass sie einmal nannte, wurde offiziell am 1. Januar 1960 geschlossen: An diesem Tag besprach der damals 39-jährige Kritiker Marcel Reich-Ranicki »Die Blechtrommel« des gerade 32-jährigen Autors. Er verriss den Roman. Und so begann das wechselhafte, von Rivalität wie Respekt getragene Verhältnis der beiden herausragenden Protagonisten der deutschen Nachkriegsliteratur.1958 waren sie sich schon einmal im Warschauer Hotel Bristol begegnet ? und hatten beide bereits ein Leben hinter sich: Der eine war bei der Waffen-SS gewesen, der andere Überlebender des Warschauer Ghettos. Doch beide einte ihre große Liebe zur deutschen Literatur und ihr unbedingter Wille, ihr weiteres Leben dieser Literatur zu widmen. Und so lagen über ein halbes Jahrhundert der Auseinandersetzungen, zahlreiche Romane und Verrisse, Liebeserklärungen und Wut vor ihnen.Volker Weidermann erzählt so farbig wie schillernd von der wechselseitigen Abhängigkeit von »MRR« und »GG«, von Streit und Nähe, Empörung und Entspannung. Davon, wie auf den großen Eklat 1995, als Reich-Ranicki auf dem berühmt gewordenen Titelbild des Spiegels »Das weite Feld« von Grass buchstäblich zerreißt, 2003 ein versöhnliches Treffen folgt. Zugleich aber weitet Weidermann seine fulminante Doppelbiografie der beiden Könige der deutschen Nachkriegsliteratur zu einem grandiosen Panorama, in dem sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt. Umfang: 320 S. ISBN: 978-3-462-31768-8
Inhalt: Sprachbewusste Gedichtanalyse ? Zeitgemäße Methoden der Gedichtanalyse in 11 Textgesprächen dargestellt.Der Band stellt eine Reihe von zeitgemäßen Methoden und Blickwinkeln vor, die es Studierenden ermöglichen sollen, ein zuvor unbekanntes Gedicht auf der Basis sorgfältiger Textbeobachtungen zu analysieren. Diese Einführung in die Gedichtanalyse regt dazu an, Gedichten unbefangen und interessiert zu begegnen. Sie sensibilisiert für deren sprachliche Gestaltung statt schematische Lösungsmuster einzupauken.Gedichtanalyse wird in diesem Buch als eine bewusst assoziative und spekulative Praxis verstanden, die dazu dient, jenseits von wahr und falsch zu nachvollziehbaren Hypothesen zu gelangen.Die Beispielgedichte reichen von kanonisierten Klassikern des 18. Jahrhunderts über romantische Verse und moderne Lyrik bis hin zu aktuellen Lyrikformen wie Raps.Der Band ermöglicht Studierenden der Literaturwissenschaft die sorgfältige Analyse von vorher unbekannten Gedichten. Die "Denkschulung" regt gleichermaßen zu Gründlichkeit und Offenheit im Denken an und schult das Sprachbewusstsein. Umfang: 176 S. ISBN: 978-3-8463-5035-5
Inhalt: Zima stellt die Theorien von Jacques Derrida, Paul de Man, J. Hillis Miller, Geoffrey Hartman und Harold Bloom in ihrem philosophischen und ästhetischen Kontext dar. Seine Kommentare zu konkreten Textanalysen schlagen eine Brücke von der Theorie zur Praxis der Dekonstruktion. In der Neuauflage wird u. a. die Subjektproblematik bei Derrida und Deleuze ausführlicher kommentiert und der Dialog auf feministische Theorien ausgedehnt, von denen sich einige an der Dekonstruktion orientieren, um den Subjektbegriff in Frage zu stellen, während andere an diesem Begriff festhalten. Umfang: 288 S. ISBN: 978-3-8385-4689-6
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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